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Kontakt
discription beat
"Lass dir deine Träume nicht nehmen. Denn wenn du dich ganz auf das konzentrierst, was du wirklich willst, dann wird dein Traum eines Tages in Erfüllung gehen. Du darfst nur niemals aufgeben." (Jacky Sangster)
Jacky Sangster weiß wovon sie spricht: Für die bildhübsche Engländerin, wohnhaft in Amsterdam, ist ein Traum in Erfüllung gegangen: Sie ist die neue, warme und wandlungsfähige Stimme von Culture Beat, einem der erfolgreichsten Dance-Acts der letzten Dekade. Und sie ist nicht nur einfach erste Wahl für die Culture Beat-Kreativköpfe Frank Fenslau und Peter Gräber - sie ist mit ihrer mitreißenden Energie einfach die perfekte Besetzung. Hits wie "Mr.Vain", "Inside Out", "Pay No Mind" folgt nun die neue Single "Insanity" und das Album "Obsession."
Der Kontakt kam über den No-Angels-Produzenten Peter Ries zustande. "Peter hatte gehört, dass wir eine Sängerin suchen", erzählt Frank Fenslau, "er war so uneigennützig und kollegial - und hat sie uns vorgeschlagen." Als der Anruf aus Deutschland kam, da hatte die geborene Engländerin, die eine Zeit in New York gelebt hatte und dann in Amsterdam als Tänzerin und Disco-MC arbeitete, gerade eine schlechte Woche hinter sich. Im Zug nach Darmstadt fasste sie einen wichtigen Entschluss: "Ich werde bei dieser Audition 100% ich selbst sein - ich werde mich nicht verstellen, um irgendjemandem zu gefallen. Und wenn ich den Job kriege, dann ist es gut, und wenn nicht, dann ist es auch okay. Nach dem Vorsingen war klar, ich hatte den Job. Ich hatte auf ein Playback improvisiert und Frank und Peter kamen zu mir und sagten: 'Hey, wir haben eine Gänsehaut - du bist genau die, die wir gesucht haben'." Jacky war so geschockt und - was sicherlich selten vorkommt - so sprachlos, dass die beiden vorsichtshalber nach einer Viertelstunde noch mal nachfragten: "Du willst den Job doch, oder?" Klar, dass sie wollte.
Und vielleicht gerade, weil Jacky eine solch mitreißende Lebensfreude ausstrahlt, war sie die Richtige, um Culture Beat zur Seite zu stehen, während sie ein wichtigen Moment ihrer Karriere vorbereiten: Längst überfällig war die Beschäftigung mit dem tragischen Unfalltod des Culture Beat Gründers Torsten Fenslau. Dessen Bruder Frank erzählt: "Uns war klar, dass solch persönliche Songs nur einer schreiben konnte: Nosie Katzmann, der zusammen mit Torsten an "Mr. Vain" gearbeitet hatte. In "Wish" und "Be On Your Way" hat er seine Gefühle verarbeitet. So persönlich, dass er die Songs eigentlich gar nicht veröffentlichen wollte. Aber wir haben ihn überzeugt, denn wenn sie jemand rausbringt, dann muss es Culture Beat sein. Niemand anders hätte diese Nummern schreiben können und niemand außer uns kann sie herausbringen." "Es war nicht einfach, sich in den Song hineinzufühlen, ihm gerecht zu werden", erzählt Jacky von den Aufnahmen zu "Wish". "Denn Nosie hatte ein so wundervolles Demo eingesungen. Frank holte ein Foto seines Bruders aus seinem Büro und hängte es in der Gesangskabine auf: Ein Mann in der Blüte seines Lebens. Ich sang den Song für ihn."
Mit Culture Beat haben Torsten Fenslau und später sein Bruder Frank deutsche Dance- und Popgeschichte geschrieben. Schon 1989 wirbelt gleich die erste Single, eine geschickte Verschmelzung aus erotischem Gedicht und Disco-Groove namens "Erdbeermund" die deutschen und britischen Charts durcheinander: Der erste Song von Culture Beat, damals noch mit dem Kabarettisten Jo Van Nelsen. Viel kopiert, nie erreicht.

 

Jo Van Nelsen verabschiedet sich Richtung Schauspielerkarriere und Culture Beat erfinden sich neu mit ihrem zweiten Line-Up: Den amerikanischen Rapper Jay Supreme und die deutsche Sängerin Lana E. Das erste Culture Beat-Album "Horizon" enthält Hits wie "I Like You" oder "Tell Me That You Wait". Lana E zieht dann eine Berufsausbildung der Sängerkarriere vor und mit Peter Zweier, einem alten Bekannten aus LDC - Abfahrt - und Klangwerk-Zeiten, macht sich Torsten Fenslau auf die Suche nach einer neuen Sängerin. Mit Tania Evans, Tochter Jamaikanischer Eltern aus London entsteht das Erfolgsalbum "Serenity". Es erscheint 1993: "You are grooving with the hypnotic sound of Culture Beat" heißt es im Prolog: Das lassen sich die Dancefloorfans nicht zweimal sagen - die Single "Mr. Vain" wird in dreizehn Ländern Nummer eins: In Deutschland neun Wochen lang und im Mutterland des Pops, Großbritannien, unglaubliche vier Wochen. Selbst in den USA knackt "Mr. Vain" die Top Twenty der Billboard Charts. 28 Gold und Platin Auszeichnungen zeugen von dem Erfolg. Culture Beat gewinnen in diesem Jahr so gut wie jeden Musikpreis, den man in Deutschland erhalten kann: Torsten Fenslau erhält den Echo als "Produzent des Jahres" und Culture Beat werden mit einem zweiten Echo ausgezeichnet als erfolgreichster deutscher Act im Ausland.
Ende 1993 senken sich Schatten über das Schicksal von Culture Beat: Gründer und Produzent Torsten Fenslau verunglückt tödlich. Und während die Musikwelt noch fürchtet, dass dies das Ende von Culture Beat sein könnte, beschließt Torstens Bruder Frank Fenslau, Culture Beat fortzusetzen. Eine große Aufgabe, der er aber gerecht wird.
"Inside Out", das zwei Jahre später erscheint, läutet eine neue Phase in der Culture Beat Erfolgsgeschichte ein und stellt auch den Beginn der Zusammenarbeit mit Peter Gräber dar. Anstatt sich dem damaligen Trend - kurz zusammengefasst: schneller, härter, gepichte Stimme - anzupassen hat sich der Sound der Band weiterentwickelt: Er ist grooviger geworden und hat an Atmosphäre gewonnen. Die Trance-Elemente sind betonter, Jay Supreme's Rap und Tania Evans bittersüße Vocals kommen besser zur Geltung, allerdings - und das zeigt besonders der Titeltrack - ohne dass die Tanzbarkeit der Culture Beat Songs darunter leidet.
Immer auf der Suche nach der größtmöglichen Qualität und Originalität, wählt Frank Fenslau bei der Produktion von "Inside Out" eine Herangehensweise, die für deutsche Dance-Verhältnisse eher ungewöhnlich, in Großbritannien oder den USA aber Gang und Gäbe ist: Er überlässt die Produktion nicht einer einzelnen Person oder einem einzigen Team, sondern arbeitet mit insgesamt fünf verschiedenen Production Teams: Das Ergebnis rechtfertigt den Aufwand, in der Geschichte des deutschen Dance hat wohl noch nie ein Album so abwechslungsreich geklungen.
1998 erscheint das vierte Culture Beat Studio Album, "Metamorphosis". Angeführt wird der Release von der erstaunlich langsamen Single "Pay No Mind", der ersten Singleproduktion von Peter Gräber. Nachdem sowohl Tania Evans und Jay Supreme die Band verlassen haben, ist dies die erste Single mit der neuen Sängerin Kim Sanders. Bekannt geworden ist sie mit ihrem Hit "Show me" - produziert von Torsten Fenslau und auf dem eigenem Abfahrt Label erschienen. Insgesamt erscheinen drei Singles - "Pay No Mind", Roendez-Vous" und "You Belong", die Culture Beat von ihrer bisher popigsten Seite zeigen.
Nun sind Culture Beat zurück: Erster Vorbote des für den Herbst angekündigten Albums "Obsession" ist die Single "Insanity". "Wir hatten unserem Songschreiber Antonio Berardi ermutigt, er solle doch mal nicht einfach 'auf Hit' schreiben, sondern etwas, was ihn wirklich bewegt " beschreibt Peter Gräber die Herangehensweise, "er schrieb diesen sehr persönlichen Text über das Gefühl, wenn man kurz vorm Durchdrehen ist." Die Produktion klingt wie gewohnt hitverdächtig - allerdings ohne Trends hinterher zuhecheln oder sich gar anzubiedern: House-Pop mit hypnotischen Beats, fein untermalt mit atmosphärischen Trance-Elementen und genau dem richtigen Quäntchen 80s Revival-Feeling.
"Insanity" ist als Track nicht unbedingt typisch für das aktuelle Album "Obsession", da insgesamt wieder cluborientierter ist und mehr zu den Ursprüngen von Culture Beat führt. Eingespielt mit dem Keyboarder Holger Scholkowski im paraDOX Studio in Darmstadt, enthält das Album neben potentiellen Singles wie dem cluborientierten Uptempo-Trance von "Running", dem Track "Ain't No Way" oder Songs wie "Wish" und "Be On Your Way" auch den experimentelleren Track "Bizarre" und sogar eine groovige House-Nummer: "Free Your Soul". Letztere sind gemeinsam mit Peter Zweier entstanden, der schon mit Torsten Fenslau an Culture Beat arbeitete. Wie immer entstand die perfekte Symbiose aus club-tauglichen Playbacks mit feinen Popsongs. "Schließlich", so betont Frank Fenslau "arbeiten wir im Genre Dance, weil wir es gut finden, und nicht etwa weil wir mangelnde Songwriterqualitäten überdecken müssen. Denn das hat Culture Beat schon immer ausgezeichnet: Wir arbeiten sehr lange und sehr hart an den Songs, eben so lange, bis wir 100% mit ihnen zufrieden sind. Wir haben früher einzelne Songs als Single Remix auch in Unplugged-Versionen veröffentlicht, nict zu letzt um zu zeigen, das die Nummern auch ohne Beats und Synthis funktionieren."
Dass auch Culture Beat nach über 10 Jahre im schnelllebigen Musikgeschäft so gut funktionieren, dass liegt am Anspruch aller Beteiligten, immer wieder das Beste aus sich herauszuholen: Frank Fenslau: "Das erklärt sicherlich, warum wir schon so lange erfolgreich sind: Wir sind nicht so schnell zufrieden. Wir haben nie für den schnellen Hit gearbeitet. Wir haben nie gedacht: 'Mann, schon ein Jahr keine Veröffentlichung - lass uns schnell was auf den Markt werfen'. Und wenn die Arbeit am Album zwei Jahre dauert, dann dauert es eben zwei Jahre."
Es liegt nicht zuletzt an der umwerfend positiven Energie, die Sängerin Jacky neben ihrer großen Stimme und ihrem kleinen Hund (neuerdings Culture-Beat-Maskottchen) einbrachte: "Culture Beat ist heute viel mehr als nur eine willkürliche Zusammenkunft von Menschen, die sich heute vertrauen und morgen vielleicht nichts mehr miteinander zu tun haben wollen. Wir haben viel zu lange und viel zu hart miteinander gearbeitet, als dass irgendjemand 'schönen Dank, das war's dann auch, war nett mit euch' sagen könnte. Dafür sind wir einander viel zu sehr ans Herz gewachsen."

eastwest Presseabteilung Hamburg, Juli 2001